Toilette verstopft: Was tun? Die Profi-Anleitung
Eine verstopfte Toilette ist mehr als nur lästig. Diese Anleitung zeigt Ihnen bewährte Methoden, wann Hausmittel helfen und wann Sie unbedingt einen Fachmann rufen sollten.
⚡ Sofort-Hilfe in 3 Schritten
Sofort-Hilfe: 3 Schritte bei verstopfter Toilette
🔧 Hauptwasserhahn abdrehen
Verhindert Überlaufen und weitere Wasserschäden. Der Hauptwasserhahn befindet sich meist im Keller oder Badezimmer.
💪 Pömpel verwenden
Platzieren Sie die Saugglocke fest über dem Abfluss und pumpen Sie kräftig auf und ab. Mechanischer Druck kann leichte Verstopfungen lösen.
📞 Bei Misserfolg: Profi rufen
Wenn Hausmittel nicht helfen oder Wasser in anderen Abflüssen hochsteigt, benötigen Sie einen Fachmann mit Spezialwerkzeug.
Warum verstopft die Toilette?
Eine verstopfte Toilette entsteht meist durch zu viel Toilettenpapier, Feuchttücher oder Fremdkörper, die nicht in die Toilette gehören. In über 75% der Fälle sitzt die Verstopfung direkt im Siphon oder in den ersten 50 Zentimetern des Abflussrohrs. Kalk- und Urinsteinablagerungen können den Durchmesser des Rohrs zusätzlich verengen und so Verstopfungen begünstigen.
Besonders in Regionen mit hartem Wasser bilden sich schneller Ablagerungen. Auch Altbauten mit engeren Rohren sind häufiger betroffen als moderne Gebäude mit größeren Durchmessern.
Hausmittel die wirklich helfen
1. Pömpel (Saugglocke) – Ihr bester Freund
Der Pömpel ist das effektivste Hausmittel bei verstopften Toiletten. Er arbeitet mit rein mechanischem Druck und kann in über 60% der Fälle die Verstopfung lösen. So geht's:
- Füllen Sie die Toilette mit ausreichend Wasser, sodass die Saugglocke bedeckt ist
- Platzieren Sie die Saugglocke fest über dem Abfluss, sodass sie einen luftdichten Verschluss bildet
- Pumpen Sie kräftig 10-15 Mal auf und ab
- Ziehen Sie die Saugglocke ruckartig ab
- Wiederholen Sie den Vorgang 2-3 Mal, falls nötig
2. Backpulver und Essig – Die chemische Reaktion
Diese bewährte Kombination kann organische Materialien aufweichen und Ablagerungen lösen:
- Geben Sie 3-4 Esslöffel Backpulver oder Natron in die Toilette
- Schütten Sie eine halbe Tasse Haushaltsessig hinterher
- Lassen Sie die Mischung 10-15 Minuten einwirken (Sie werden Sprudeln sehen)
- Spülen Sie mit heißem Wasser nach (aber nicht kochend!)
Wichtig: Verwenden Sie diese Methode nur bei leichten Verstopfungen. Bei tieferen Blockaden kann die Reaktion die Verstopfung verschlimmern.
3. Den Siphon selbst reinigen
In über 80% der Fälle sitzt die Verstopfung direkt im Siphon. Wenn der Pömpel nicht hilft, ist es Zeit für den nächsten Schritt:
- Stellen Sie einen Eimer unter den Siphon
- Schrauben Sie den Siphon vorsichtig ab (Vorsicht: Restwasser kann austreten!)
- Entfernen Sie alle Ablagerungen und Fremdkörper
- Reinigen Sie den Siphon gründlich mit einer Bürste
- Schrauben Sie ihn wieder fest an
Wann Sie unbedingt einen Profi rufen sollten
Manchmal sind Heimwerker-Methoden nicht ausreichend, vor allem wenn die Verstopfung tiefer im Rohrsystem sitzt. Die folgenden Anzeichen deuten darauf hin, dass Sie einen Fachmann benötigen:
- Mehrere Abflüsse sind betroffen: Wenn Wasser auch in anderen Waschbecken oder der Dusche hochsteigt, deutet dies auf eine Verstopfung im Hauptabfluss hin.
- Ständiges Gluckern: Ein Zeichen für Unterdruck und tiefe Verstopfung im Abwassersystem.
- Wiederkehrende Verstopfung: Wenn das Problem immer wieder auftritt, liegt meist eine strukturelle Ursache vor (z.B. Wurzeleinwuchs, Rohrbruch).
- Fremdkörper vermutet: Wenn Sie vermuten, dass ein größerer Gegenstand (Spielzeug, Handy, etc.) in der Toilette steckt.
- Hausmittel helfen nicht: Nach 2-3 Versuchen mit Pömpel und Hausmitteln sollte ein Profi ran.
Experten verwenden spezielle Werkzeuge wie die elektromechanische Spirale oder eine Hochdruckspülung, um Rohre gründlich von Ablagerungen zu befreien. Diese Methoden erreichen auch tiefe Verstopfungen, die mit Hausmitteln nicht erreichbar sind.
Was Sie auf keinen Fall tun sollten
Viele Menschen greifen zu chemischen Rohrreinigern, wenn die Toilette verstopft ist. Wir raten davon dringend ab:
- Chemische Reiniger sind ätzend: Sie können Kunststoffrohre beschädigen und sind gesundheitsschädlich.
- Umweltschädlich: Die Chemikalien gelangen ins Abwasser und belasten die Umwelt.
- Können verklumpen: Bei falscher Anwendung können sie die Verstopfung sogar verschlimmern.
- Gefährlich bei Mischung: Nie mit anderen Reinigern mischen – es kann zu gefährlichen Reaktionen kommen.
Mechanische Methoden (Pömpel, Spirale) sind immer sicherer und umweltfreundlicher.